Donnerstag, 17. Januar 2008

Wieso dieser Name ?

Sehr oft werden wir auf unseren Firmennamen angesprochen mit der Frage, ob wir bei "Sandbläsereien" auch an die möglicherweise irritierenden Assoziationen gedacht haben.
Haben wir natürlich: an Blechbläser und Alphornbläser, an Ein- und Ausbläser, an Wasserstrahl und Lichtstrahl, an die Vereinigten Handlesereien und an alles anderere auch.
Trotzdem werden wir uns nicht in "Vereinigte Sandstrahlereien" umbenennen, denn Sandbläserei ist der ältere und auch zutreffendere Begriff. Beim Wasserstrahl, Lichtstrahl und all den anderen -strahlen besteht der Strahl aus dem was vorher benannt ist. Der Wasserstrahl aus Wasser, der Lichtstrahl aus Licht, der Sandstrahl aber besteht nicht aus Sand!
Der sogenannte Sandstrahl besteht in erster Linie aus Druckluft! Und dieser Druckluft wird dann der so genannte Sand, also das Strahlgut aus Schmelzkammerschlacke, Glasgranulat, Korund oder andere harte Materialien dosiert beigemengt und aus einer Düse ausgeblasen. Also Sandblasen beschreibt den Vorgang viel genauer als Sandstrahlen. Der englische Fachausdruck dafür ist denn auch sand-blasting und nicht sand-raying oder so etwas.
Trotzdem hat sich im deutsche Sprachraum allgemein das "Sandstrahlen" als Fachbegriff durchgesetzt, aber erst nachdem unser Unternehmen schon lange existierte. Mit dem Firmennamen Vereinigte Sandbläsereien benennen wir also auch unsere Tradition und Erfahrung.
Am jetzigen Standort in Berlin-Schöneberg hat direkt nach Kriegsende der Kaufmann Hermann Rose 1945 eine Sandbläserei gegründet. Das älteste Dokument, das uns aus dieser Zeit noch vorliegt, ist der Mietvertrag für einen "massiven Schuppen" auf ehemaligem Reichsgrundbesitz zwischen Hermann Rose und dem Magistrat von Groß Berlin - Finanzamt für Liegenschaften - vom 28.Oktober 1949.


Aus dieser Gründungszeit stammt auch noch ein Faltblatt mit dem Hermann Rose für sein Unternehmen geworben hat und in dem zum ersten Mal ein Logo auftaucht:


In diesem Faltblatt wirbt er unter den Schlagworten: "Oberflächenveredlung, Mattieren, Entrosten, Grundieren, Korrosionsschutz und Verleihung von fahrbaren Kompressoren" mit folgendem Text:
"Ein Unternehmen, das sich in der Branche einen guten Namen geschaffen hat und als eines der ersten Sandstrahl-Entrostungs-Betriebe angesehen werden darf, ist die Firma Hermann Rose.
Im Jahre 1945 gründete Hermann Rose in Berlin-Schöneberg das Unternehmen. Von der Pike auf seit 25 Jahren in der Branche, brachte er die besten kaufmännischen und fachlichen Voraussetzungen für die Leitung seines eigenen Unternehmens mit.
Es versteht sich von selbst, daß dem Zuge der Zeit folgend der Betrieb nach den neuesten Gesichtspunkten eingerichtet wurde. So wurde auf das Rationalisieren der Arbeitsvorgänge durch moderne Maschinen besinderer Wert gelegt. Heute ist das Unternehmen in der Lage, auf dem Gebiet der Sandstrahl-Entrostung in jedem Umfang, ungeachtet aller technischen Schwierigkeiten und in Anpassung an alle technischen Gegebenheiten, kurzfristig, termingerecht und fachlich einwandfreie Arbeietn auszuführen. Mit den führenden Berliner Großbetrieben wie AEG, Telefunken, Siemens, Ludwig Loewe usw. steht der Betrieb in einem engen Kontakt, und auch die behördlicherseits erteilten Aufträge dürften dem Unternehmen das beste Zeugnis ausstellen.
Ebenfalls gehört das Sanden von Kesselanlagen, Fernlastzügen usw. zum Aufgabengebiet des Betriebs sowie Eisenanstriche uns Industrielackierungen werden von dem Unternehmen ausgeführt.
So können wir heute sagen, daß das Unternehmen den Erfordernissen der heutigen Zeit vollkommen angepaßt ist und Hermann Rose sowie seine qualifizierten Mitarbeiter stets bemüht sind, einwandfrteie und erstklassige Arbeiten auszuführen, zum Ansehen für sich und unsere Hauptstadt Berlin."
Ab 1965 übernahm der Schlossermeister Rolf Lange die Sandbläserei von Hermann Rose und das Unternehmen hatte dann einen neuen Briefkopf:

Wie üblich verzichtete der neue Inhaber zunächst darauf, den etablierten Firmennamen zu ändern. Der konkrete Anlass, über die Firmierung neu nachzudenken, ergab sich für Rolf Lange dann durch den Erwerb einer weiteren Sandbläserei, der von Richard Palinske. Er führte die beiden Sandbläsereien zusammen und änderte gleichzeitig ab dem 1.1.1969 die Firmierung in "Vereinigte Sandbläsereien Rolf Lange, vormals Sandbläserei Hermann Rose und Richard Palinske".


Mit einem ersten Rundschreiben informierte er seine damals wohl ausschließlich männlichen Kunden:
"Sehr geehrte Herren!
Unter diesem neuen Firmennamen vereinigen sich die Ihnen bekannten Firmen Sandbläserei Hermann Rose und Richard Palinske zum 1.1.1969.
Die Geschäftsräume der Firma Palinske werden aufgegeben, und der alleinige Sitz der Firma ist in Berlin 62 (Schöneberg), Naumannstr. 49.
Die Firmenzusammenlegung erfolgt aus reinen Rationalisierungsgründen und um eine bessere Koordination zu ermöglichen. Gleichzeitig möchte ich sie darauf hinweisen, daß die Zusammenlegung der Firmen eine beträchtliche Kapazitätserweiterung bedeutet, und jetzt auch größere Aufträge schnell erledigt werden können.
In der Hoffnung, für die Maßnahme Ihr Verständnis zu finden und Sie weiterhin zu meinem verehrten Kundenkreis zählen zu können, grüße ich Sie
Hochachtungsvoll
R. Lange"

Auch Rolf Lange legte schon Wert auf die Tradition seines Unternehmens, denn in einer gedruckten zusätzlichen Information zum neuen Firmennamen Vereinigte Sandbläsereien schreibt er: "Das Haus Hermann Rose kann seit 1935 auf ein Bestehen in Berlin zurückblicken und der Betrieb Richard Palinske besteht seit dem Jahre 1940."
Die Unternehmensführung durch Rolf Lange ließ die Vereinigten Sandbläsereien wachsen und gedeihen. 1974 wurden die alten "massiven Schuppen" auf den neuesten technischen Stand umgebaut und durch eine Kranhalle für große und schwere Werkstücke ergänzt. Auf dem Hintergrund des vergrößertem Kapitalbedarf und des damit verbundenen Risikos wurde der Betrieb in eine GmbH umgewandelt, deren Eintragung ins Handelsregister am 22. Januar 1974 als "Vereinigte Sandbläsereien Rolf Lange GmbH" erfolgt.
Gleichzeitig entwickelte Rolf Lange auch ein neues Firmenlogo, das auf die Nennung der ehemaligen Sandbläsereien verzichtete, aber das graphische Element des Strahlens des Anfangsbuchstabens übernahm.

Nach dem Tod von Rolf Lange übernahm seine Tochter Natalie im November 1993 vorrübergehend die Geschäftsführung des Unternehmens und verkaufte schließlich das Unternehmen an den Gebäudereinigermeister Siegwart Schäfer, der seit dem 6. Januar 1995 bis heute alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der Vereinigten Sandbläsereien Rolf Lange GmbH ist.
Siegwart Schäfer hatte sich als Geschäftsführer seiner eigenen Gebäudereinigung nach der 1979 bestandenen Gebäudereinigermeisterprüfung auf mobile Strahltechniken aller Art bei der Gebäudesanierung spezialisiert. Für ihn waren die stationären Vereinigten Sandbläsereien mit dem Schwerpunkt Metallbearbeitung die ideale Ergänzung seiner mobilen Strahleinheiten im Bauwesen. Wie erwartet ergaben sich durch diese Verbindung Synergien, die sich unter dem Dach der Vereinigten Sandbläsereien auch heute noch entfalten.